Zensur an der Humboldt-Universität
Wie die Berliner Zeitung in einem Artikel von gestern berichtet, ist an der Humboldt-Universität zu Berlin die Aufführung des Films Loose Change, die sich kritisch mit den Ursachen und Urhebern der Anschläge des 11. September 2001 in den USA auseinandersetzt, verboten worden.
Mir steht der Mund vor Fassungslosigkeit offen. Der Film verstößt nicht gegen geltendes Recht. Er verstößt noch nicht einmal gegen den guten Geschmack, auch dann nicht, wenn man sich den Schlussfolgerungen der Filmemacher nicht anschließen will. Es geht ja auch wohlgemerkt nicht um eine etwaige offizielle Stellungnahme der HU-Historiker zu diesem Tag, sondern um die Aufführung eines Films. Es wäre unzutreffend, dies nicht als Zensur zu bezeichnen.
Natürlich hat die Universitätsleitung das Recht, insbesondere das Hausrecht, auf ihrer Seite. In diesem Fall hat sie es missbraucht. Die Unterdrückung kritischer Stimmen wirft ein schlechtes Licht auf die Universität, ein viel schlechteres, als die Aufführung eines umstrittenen Films es hätte tun können. Ich schäme mich, mit dieser Universität in Beziehung gebracht werden zu können.