Montag, 26. November 2007

Deutschlands Gesundheitswesen, Teil 2

Na, das ist doch mal ein netter Zufall. Gleich noch so eine Geschichte. Ich hatte mir einen Termin bei meiner Augenärztin geben lassen, der ich viele Jahre die Treue gehalten hatte. Ihri Praxis liegt nicht direkt auf dem Weg, eigentlich sogar eher ungüstig, auch der Termin war nicht ideal. Ich machte mich also früh von Arbeit auf den Weg.

Endlich angekommen, hatte ich einen netten Plausch mit der Sprechstundenhilfe (Ärzte bekommt man wohl heutzutage gar nicht mehr zu Gesicht). Wie sich herausstellte, hatte die Liebe Frau Doktor keine Kassenzulassung mehr, ein Detail, das man am Telefon vergessen hatte zu erwähnen. Mit 30 € hätte ich noch dabei sein können. Aber mal ehrlich: So gut war sie nicht…

Montag, 5. November 2007

Ärztliche Behandlung wird verweigert

In Deutschland entscheiden Sprechstundenhilfen und der Status der Krankenkasse darüber, ob ärztliche Hilfe erteilt oder verweigert wird. Unmöglich? Doch doch, wie folgender Fall zeigt.

M¹ hat Schmerzen in der Hand. Es begann vor zehn Tagen. Nun, er ist über Dreißig und weiß, dass halt manchmal was weh tut. Kein Grund zur Beunruhigung. Außerdem ist er ja nicht wehleidig. Also geht er nicht zum Arzt. Ein Fehler, wie sich gleich herausstellen wird.

Die Schmerzen nehmen leider nicht ab, sondern zu. M geht seinen Hobbys nicht mehr nach, spielt nicht mit seinen Kindern, arbeitet nur mit halber Geschwindigkeit und ist miesepetrig. Endlich rafft er sich auf. Er bittet um eine Audienz in der Praxis für Orthopädie Dr. Finkelstein. Nachdem er brav seine Geschichte erzählt und auch seine Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Krankenkasse zugegeben hat, wird ihm beschieden, ein Termin wäre für ihn erst in 5 Wochen möglich, da es nicht akut sei.

Wie bitte, welche Definition von „akut“ noch mal? Ah, weil es nicht erst vor drei Tagen angefangen hat. Er hätte also lügen sollen. Oder beim allerersten Anzeichen sofort losrennen. Sehr lehrreich. Also nun: 5 Wochen nicht arbeiten. Danch erfahren, die Krankheit sei mittlerweile chronisch, da hätte man eher was machen müssen…

¹ Der vollständige Name ist der Redaktion bekannt.

Freitag, 26. Oktober 2007

Mobiles Bloggen

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Angekommen in der neuen Welt, dank modernem Telefon und günstigen Datenpreisen, kann ich jetzt von überall aus schreiben. So viel mehr verpasste Gelegenheiten!

Gerade sitze ich beim Essen, ein Vorgang von Bedeutung, der sicher jeden interessiert. Es gab Kassler.

Donnerstag, 23. August 2007

Colemak

Seit einigen Wochen wundern sich alle, die mir beim Schreiben über die Schulter schauen, warum ich so langsam tippe und außerdem so ein angestrengtes Gesicht mache. Die Antwort heißt Colemak.

Ich war es leid, der einzige auf der Welt zu sein, der mein Tastaturlayout hat, Deutsch mit ein paar Umbelegungen, weil ich zum Programmieren ein paar Zeichen öfter brauche und außerdem ein paar zusätzliche typographische Sonderzeichen. Nun habe ich die Tastatur komplett umbelegt, was drei Dinge bedeutet:
  • keiner kann mehr an meinen Rechner
  • auch ich muss komplett umlernen und bin erst einmal unglaublich langsam
  • ich bin nicht mehr ganz allein, auch wenn ich keinen weiteren Verrückten kenne

Freitag, 13. Juli 2007

Arcor: Das Kontaktformular

Ich habe neulich eine Anfrage an Arcor mittels des dafür vorgesehenen Kontaktformulars abgeschickt. Leichte Sache, sollte man meinen. Die erste Anfrage versackte vollkommen (als erledigt gekennzeichtnet, aber keine Reaktion). Die zweite resultierte immerhin in einer Anwort:

Wir, die Mitarbeiter der Arcor-Kundenbetreuung, sind bestrebt, die Anliegen unserer Kunden korrekt zu bearbeiten.

Aus diesem Grund möchten wir Sie bitten, sich vertrauensvoll an unsere kompetenten Mitarbeiter der technischen Service-Rufnummer 018 10 70 010 zu wenden.

Guter Rat ist teuer: Diese Nummer kostet einen halben Euro die Minute. Warum ich auf diese Anwort drei Wochen warten musste, entzieht sich meinem Verständnis.

Montag, 11. Juni 2007

Frühe Vögel schreddern Würmer

Ich bin ja froh, dass einige Menschen nicht so versifft sind wie ich und daher schon um 7:00 Uhr anfangen können zu arbeiten. Aber müssen es unbedingt BSR-Mitarbeiter sein, die mit Rasenkantenschneidern und motorisierten Heckenscheren im Sommer bei offenem Fenster direkt vor meinem Haus zwei Stunden arbeiten? Als ich das Haus verließ, waren sie auch gerade am Gehen.

Freitag, 20. April 2007

Spendet Bindestriche!

Am Anfang dachten wir ja, Johann von Neumann hätte geheiratet, eine gewisse Frau Haus, und nun einen Doppelnamen, nämlich »Johann von Neumann-Haus«. Aber dann kam das »Erwin Schrödinger-Zentrum« und weitere ähnliche Schreibweisen, und da war die Sache klar: Die Humboldt-Universität hat keine Ahnung von Rechtschreibung. Schon am Hauptgebäude in Mitte steht »HUMBOLDT UNIVERSITAET«, aber es sieht zumindest einigermaßen gut aus und niemand käme auf die Idee, an anderer Stelle auch den Bindestrich auszulassen (oder etwa ae statt ä zu schreiben).

Beim Erwin-Schrödinger-Zentrum ist das anders. Zum einen gibt es ja einen Bindestrich, also warum nicht auch den zweiten? Zum anderen soll die falsche Schreibweise am Gebäude tatsächlich auch die offiziell zu benutzende sein. Erklären kann man es sich nur so, dass jemandem das Johann-von-Neumann-Haus zu viele Striche gehabt hat, und da es nun einmal das erste war, mussten die anderen aus Konsistenzgründen mitziehen.
Erwin Schrödinger-Zentrum

Nun hat die Stadt Berlin sich erbarmt und Bindestriche gespendet. Auf den Straßenschildern am neu eröffneten Groß-Berliner Damm, der Schöneweide direkt mit der Wissenschaftsstadt Adlershof verbindet, steht doch allen Ernstes »Groß-Berliner-Damm«. Danke, Berlin, das gleicht alles aus!
Groß-Berliner-Damm

Dienstag, 3. April 2007

Berliner Mensen erhöhen Preise um 10%

„Damit wir Ihnen auch weiterhin unser preiswertes Mittagessen…“

Selten so gelacht. Vorgeschichte: Lange Schlangen an den Kassen in den Mensen. Schuld sind unzählige Studenten, die mit ihrer Mensacard bezahlen wollen, feststellen, dass nicht genug Geld drauf ist, daraufhin im Portemonnaie wühlen und die Karte mit zwei Euro aufladen (beim nächsten Mal also das gleiche von vorn); außerdem natürlich die Barzahler. Mittlerweile ist ein Aufladeautomat aufgestellt und das Aufladen an der Kasse geht nicht mehr, Problem Nummer 1 gelöst. Problem Nummer 2 geht noch einfacher: Bei Barzahlung darf man 10% mehr zahlen.

Damit das nicht falsch verstanden wird: Nicht nur das (subventionierte) Mittagessen. Alles. Am frühen Morgen kommen Bauarbeiter und Angestellte aus umliegenden Büros herein, trinken Kaffee, essen Frühstück. Haben die wohl eine Mensacard? Nein. Plus 10%. Päckchen Milch (halber Liter) statt 60 Cent nun 66 Cent, bei Kaufland gegenüber kostet der Liter 59 Cent.

Nun zum preiswerten Mittagessen: Für Auswärtige kostet so ein Festmahl bislang schon 3,80€, in Zukunft also 4,18€. Das ist nicht sonderlich preiswert angesichts der immer noch sehr geringen Qualität. In der WISTA-Kantine kostet das Edel-Essen zwar 4,80€ (allerdings mit einem wirklich großen Stück Fleisch oder Fisch), die anderen aber 3,80€ oder 3,50€, halbe Portionen (die fast Mensa-Umfang haben) deutlich weniger. Das bei eindeutig besserem Essen. Gut, dass ich das weiß. Adieu, Studentenwerk, nach 13 Jahren habt ihr meinen letzten Groschen bekommen.

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Dr. Eckart von Hirschhausen
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