Senf

Samstag, 24. April 2010

KI.KA. beschneidet und leugnet

Der KI.KA. und das Sandmännchen. Seit einiger Zeit wird das Baumhaus, die Sandmann-Hülle, in 16:9 produziert. Das ist löblich. Leider sind natürlich all die Abendgrüße, sowohl das Sandmännchen selbst als auch die Filmchen, nur in 4:3. Das ist ja kein Problem, denn der Sender kann das Format jederzeit umschalten.

Macht er aber nicht. Das Archivmaterial wird auf 16:9 gebracht, und zwar mit einer ungeeigneten Methode: Es wird beschnitten. Das sieht dann etwa so aus:
boris-kika
Nun haben wir Miffy auf DVD. Zum Vergleich:
boris-dvd

Das ist für viele Sendungen nicht so schlimm, aber bei manchen sind die Köpfe arg beschnitten, oder man sieht gar nicht, worauf die Figuren schauen, wenn es denn am (abgeschnittenen) Boden liegt. Ich habe es lange ertragen, aber dann mal an den KI.KA. geschrieben. Man lese die Antwort:
Da die meisten Fernsehgeräte das Format 16:9 haben, wird auch die Sendung
"Baumhaus" in diesem Format ausgestrahlt.

Der KI.KA beschneidet die ausgestrahlten Sendungen nicht. Filme und Serien
im Format 4:3 können vom Fernsehgerät automatisch so angezeigt werden, dass
keine Bildteile fehlen. Sehen Sie die Sendungen des KI.KA bei sich zu Hause
wie von Ihnen beschrieben, liegt das an den Einstellungen Ihres
Empfangsgerätes.

Man leugnet. Man schiebt es auf mich. Ich habe es mehrmals versucht, aber es ist immer der gleiche Textbaustein. Ich liebe es, von technisch unbegabten Service-Mitarbeitern, die auch offenbar nicht wissen, was bei ihnen im Sender passiert, als unwissender Laie bezeichnet zu werden. Zum Glück sind meine Kinder wohl bald zu alt, und ich muss es nicht mehr ertragen.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Neue Qualität bei IKEA

Ich habe einen Tisch bei IKEA gekauft. Nicht mal billig für ein bisschen Holz. Da gibt es zwei Leisten, die völlig gleich sein müssten. Ich habe hier mal zwei Fotos gemacht:
Leisten-oben

Und nun, ohne die Leisten zu berühren:

Leisten-unten

Die eine Leiste ist länger. Die Beine sind jetzt minimal schief, was bedeutet, dass die verschiebbaren Platten schwerer verschiebbar sind.

Schlimmer noch: Die großen Löcher sind bei den Leisten verschieden weit weg von den kleinen. Und einen 12mm-Bohrer hatte ich gerade nicht zu Hause.

Ich werde alt: Ich denke, dass es früher besser war …

Freitag, 4. Januar 2008

Nokia baut Headsets mit Verfallsdatum

Zu meinem nicht eben billigen N95 gab es auch einen Ohrhörer und eine Audio-Bedieneinheit AD-43 (die meisten Leute würden’s neudeutsch Headset nennen). Just nach 6 Monaten und 2 Wochen setzte letzteres aus. Hören geht noch, aber als Verlängerungsschur ist es etwas unhandlich; wichtiger noch, das Mikro funktioniert nicht mehr, das ist für ein Headset schon doof.

Der Händler war ratlos, die 6 Monate, in denen man nicht streiten muss, glücklich vorbei. Ich hab’s aufgeschraubt, was nicht leicht ist; die Schraube sitzt optimal so, dass man nicht rankommt, mir ist die Klammer abgebrochen. Kollateralschaden. Was fand ich drinnen? Zu meinem Erstaunen eine leere Batterie! Flugs einen Ersatz eingebaut, eine CR2032, und siehe da, geht wieder.

An welcher Stelle in der Anleitung steht das? Wo in meinem Kaufvertrag steht, dass ich ein Verbrauchsteil erworben habe, das zwangsläufig seinen Geist aufgeben muss nach einiger Zeit? Billigteile, die schnell kaputt gehen, kennt man ja, aber Nokia erreicht hier eine neue Stufe. In meinen Augen ist das ein Skandal. Wo kann ich klagen?

Montag, 26. November 2007

Deutschlands Gesundheitswesen, Teil 2

Na, das ist doch mal ein netter Zufall. Gleich noch so eine Geschichte. Ich hatte mir einen Termin bei meiner Augenärztin geben lassen, der ich viele Jahre die Treue gehalten hatte. Ihri Praxis liegt nicht direkt auf dem Weg, eigentlich sogar eher ungüstig, auch der Termin war nicht ideal. Ich machte mich also früh von Arbeit auf den Weg.

Endlich angekommen, hatte ich einen netten Plausch mit der Sprechstundenhilfe (Ärzte bekommt man wohl heutzutage gar nicht mehr zu Gesicht). Wie sich herausstellte, hatte die Liebe Frau Doktor keine Kassenzulassung mehr, ein Detail, das man am Telefon vergessen hatte zu erwähnen. Mit 30 € hätte ich noch dabei sein können. Aber mal ehrlich: So gut war sie nicht…

Montag, 5. November 2007

Ärztliche Behandlung wird verweigert

In Deutschland entscheiden Sprechstundenhilfen und der Status der Krankenkasse darüber, ob ärztliche Hilfe erteilt oder verweigert wird. Unmöglich? Doch doch, wie folgender Fall zeigt.

M¹ hat Schmerzen in der Hand. Es begann vor zehn Tagen. Nun, er ist über Dreißig und weiß, dass halt manchmal was weh tut. Kein Grund zur Beunruhigung. Außerdem ist er ja nicht wehleidig. Also geht er nicht zum Arzt. Ein Fehler, wie sich gleich herausstellen wird.

Die Schmerzen nehmen leider nicht ab, sondern zu. M geht seinen Hobbys nicht mehr nach, spielt nicht mit seinen Kindern, arbeitet nur mit halber Geschwindigkeit und ist miesepetrig. Endlich rafft er sich auf. Er bittet um eine Audienz in der Praxis für Orthopädie Dr. Finkelstein. Nachdem er brav seine Geschichte erzählt und auch seine Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Krankenkasse zugegeben hat, wird ihm beschieden, ein Termin wäre für ihn erst in 5 Wochen möglich, da es nicht akut sei.

Wie bitte, welche Definition von „akut“ noch mal? Ah, weil es nicht erst vor drei Tagen angefangen hat. Er hätte also lügen sollen. Oder beim allerersten Anzeichen sofort losrennen. Sehr lehrreich. Also nun: 5 Wochen nicht arbeiten. Danch erfahren, die Krankheit sei mittlerweile chronisch, da hätte man eher was machen müssen…

¹ Der vollständige Name ist der Redaktion bekannt.

Freitag, 13. Juli 2007

Arcor: Das Kontaktformular

Ich habe neulich eine Anfrage an Arcor mittels des dafür vorgesehenen Kontaktformulars abgeschickt. Leichte Sache, sollte man meinen. Die erste Anfrage versackte vollkommen (als erledigt gekennzeichtnet, aber keine Reaktion). Die zweite resultierte immerhin in einer Anwort:

Wir, die Mitarbeiter der Arcor-Kundenbetreuung, sind bestrebt, die Anliegen unserer Kunden korrekt zu bearbeiten.

Aus diesem Grund möchten wir Sie bitten, sich vertrauensvoll an unsere kompetenten Mitarbeiter der technischen Service-Rufnummer 018 10 70 010 zu wenden.

Guter Rat ist teuer: Diese Nummer kostet einen halben Euro die Minute. Warum ich auf diese Anwort drei Wochen warten musste, entzieht sich meinem Verständnis.

Freitag, 20. April 2007

Spendet Bindestriche!

Am Anfang dachten wir ja, Johann von Neumann hätte geheiratet, eine gewisse Frau Haus, und nun einen Doppelnamen, nämlich »Johann von Neumann-Haus«. Aber dann kam das »Erwin Schrödinger-Zentrum« und weitere ähnliche Schreibweisen, und da war die Sache klar: Die Humboldt-Universität hat keine Ahnung von Rechtschreibung. Schon am Hauptgebäude in Mitte steht »HUMBOLDT UNIVERSITAET«, aber es sieht zumindest einigermaßen gut aus und niemand käme auf die Idee, an anderer Stelle auch den Bindestrich auszulassen (oder etwa ae statt ä zu schreiben).

Beim Erwin-Schrödinger-Zentrum ist das anders. Zum einen gibt es ja einen Bindestrich, also warum nicht auch den zweiten? Zum anderen soll die falsche Schreibweise am Gebäude tatsächlich auch die offiziell zu benutzende sein. Erklären kann man es sich nur so, dass jemandem das Johann-von-Neumann-Haus zu viele Striche gehabt hat, und da es nun einmal das erste war, mussten die anderen aus Konsistenzgründen mitziehen.
Erwin Schrödinger-Zentrum

Nun hat die Stadt Berlin sich erbarmt und Bindestriche gespendet. Auf den Straßenschildern am neu eröffneten Groß-Berliner Damm, der Schöneweide direkt mit der Wissenschaftsstadt Adlershof verbindet, steht doch allen Ernstes »Groß-Berliner-Damm«. Danke, Berlin, das gleicht alles aus!
Groß-Berliner-Damm

Dienstag, 3. April 2007

Berliner Mensen erhöhen Preise um 10%

„Damit wir Ihnen auch weiterhin unser preiswertes Mittagessen…“

Selten so gelacht. Vorgeschichte: Lange Schlangen an den Kassen in den Mensen. Schuld sind unzählige Studenten, die mit ihrer Mensacard bezahlen wollen, feststellen, dass nicht genug Geld drauf ist, daraufhin im Portemonnaie wühlen und die Karte mit zwei Euro aufladen (beim nächsten Mal also das gleiche von vorn); außerdem natürlich die Barzahler. Mittlerweile ist ein Aufladeautomat aufgestellt und das Aufladen an der Kasse geht nicht mehr, Problem Nummer 1 gelöst. Problem Nummer 2 geht noch einfacher: Bei Barzahlung darf man 10% mehr zahlen.

Damit das nicht falsch verstanden wird: Nicht nur das (subventionierte) Mittagessen. Alles. Am frühen Morgen kommen Bauarbeiter und Angestellte aus umliegenden Büros herein, trinken Kaffee, essen Frühstück. Haben die wohl eine Mensacard? Nein. Plus 10%. Päckchen Milch (halber Liter) statt 60 Cent nun 66 Cent, bei Kaufland gegenüber kostet der Liter 59 Cent.

Nun zum preiswerten Mittagessen: Für Auswärtige kostet so ein Festmahl bislang schon 3,80€, in Zukunft also 4,18€. Das ist nicht sonderlich preiswert angesichts der immer noch sehr geringen Qualität. In der WISTA-Kantine kostet das Edel-Essen zwar 4,80€ (allerdings mit einem wirklich großen Stück Fleisch oder Fisch), die anderen aber 3,80€ oder 3,50€, halbe Portionen (die fast Mensa-Umfang haben) deutlich weniger. Das bei eindeutig besserem Essen. Gut, dass ich das weiß. Adieu, Studentenwerk, nach 13 Jahren habt ihr meinen letzten Groschen bekommen.

Sonntag, 5. November 2006

Zensur an der Humboldt-Universität

Wie die Berliner Zeitung in einem Artikel von gestern berichtet, ist an der Humboldt-Universität zu Berlin die Aufführung des Films Loose Change, die sich kritisch mit den Ursachen und Urhebern der Anschläge des 11. September 2001 in den USA auseinandersetzt, verboten worden.

Mir steht der Mund vor Fassungslosigkeit offen. Der Film verstößt nicht gegen geltendes Recht. Er verstößt noch nicht einmal gegen den guten Geschmack, auch dann nicht, wenn man sich den Schlussfolgerungen der Filmemacher nicht anschließen will. Es geht ja auch wohlgemerkt nicht um eine etwaige offizielle Stellungnahme der HU-Historiker zu diesem Tag, sondern um die Aufführung eines Films. Es wäre unzutreffend, dies nicht als Zensur zu bezeichnen.

Natürlich hat die Universitätsleitung das Recht, insbesondere das Hausrecht, auf ihrer Seite. In diesem Fall hat sie es missbraucht. Die Unterdrückung kritischer Stimmen wirft ein schlechtes Licht auf die Universität, ein viel schlechteres, als die Aufführung eines umstrittenen Films es hätte tun können. Ich schäme mich, mit dieser Universität in Beziehung gebracht werden zu können.

Montag, 18. September 2006

Chaos bei Berliner Kommunalwahlen

Die Wahlbeteiligung bei den gestrigen Kommunalwahlen in Berlin war erschreckend niedrig. Doch wie es scheint, ist zumindest ein Teil der Probleme den chaotischen Zuständen während der Wahl geschuldet.

An dem Ort, an dem ich immer wähle, gab es bislang zwei benachbarte Wahllokale in einem Kindergarten. Was die Verantwortlichen dazu bewegt hat, bei dieser Wahl nur ein Wahllokal zu eröffnen, wird ein Rätsel bleiben: Immerhin ist diese Wahl für die Lichtenberger eine überaus komplizierte, mit sieben zu setzenden Kreuzen auf fünf Stimmzetteln (will man keine ungültige Stimme haben). Wenig überraschend vollzog sich die Wahl demnach quälend langsam.

An den nur zwei statt wie sonst vier Kabinen entstand ein Stau, und manch ein Wähler musste eine halbe Stunde warten, ehe er zur Tat schreiten konnte. Nun ist eine Kommunalwahl kein Konklave, für das alte Männer Reise und Entbehrungen in Kauf nehmen. Es ist nicht abzusehen, wie viele Wähler in dieser Situation auf dem Absatz kehrt machten und nicht wieder gesehen wurden.

Den Wahlhelfern ist dabei kein Vorwurf zu machen. Nach Stunden endlich kam die dritte angeforderte Kabine, eine weitere war zwischenzeitlich mit Stellwänden eingerichtet worden. Die nunmehr vier Kabinen waren fast durchgängig belegt. Nicht auszumalen, was mit nur zwei Kabinen geschehen wäre. Eine höhere Wahlbeteiligung als 60% war an diesem Tag in diesem Wahllokal technisch schlicht nicht möglich.

Es stellt sich auch die Frage, ob es den Freiwillgen tatsächlich zuzumuten ist, über 4000 Stimmzettel (und bei höherer Wahlbeteiligung hätten es ja auch wesentlich mehr sein können) auszuzählen, und das teilweise (im Falle des Lichtenberger Bürgerbegehrens) auch noch mehrmals (regulär, versteht sich, nicht erst, wenn man sich verzählt, das fällt ja unter „selbst schuld“). Beruhigend und furchteinflößend zugleich fand ich die Meldung meiner Zeitung, das vorläufige Endergebnis liege noch nicht vor, da um ein Uhr nachts in einigen Pankower Wahllokalen die Auszählung noch nicht beendet sei. Also Chaos nicht nur bei uns. Mehr als sieben Stunden Auszählung von Leuten, die an einem Sonntag um sechs aufgestanden sind.

Musikliste

Mein Lesestoff



Dr. Eckart von Hirschhausen
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vuffiraa - 18. Dez, 09:57

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